Therapie

29/01/2012

So, was ich hier noch machen möchte ist, meine morgen (eventuell/hoffentlich) beginnende Psychotherapie zu dokumentieren. Da mich hier kein Schwein kennt, kann ich ja getrost die Hosen runter lassen. Zum einen möchte ich damit für mich diese Stunden festhalten, Gedanken und Ideen daraus „zu Papier bringen“ – und zum anderen gibt es vielleicht auch andere Menschen, die etwas damit anfangen können oder denen es vielleicht ähnlich geht.

Wie dem auch sei. Ich bin extrem nervös. Reden fällt mir so unglaublich schwer.

Worum es im Einzelnen geht, wird dann in Zukunft hier breitgetreten.

Daumen drücken.

Also, ich lebe seit ein paar Monaten vegan. Alles ziemlich einfach. Weiterhin lecker essen, fit fühlen, gutes Gewissen haben. Bäm!

Habe mich vorher ein Jahr lang vegetarisch ernährt und Ende 2011 nun die logische Konsequenz gezogen.

Vorher habe ich sehr lange mit mir gehadert. Also eigentlich müsste ich vegan sein. Eigentlich, eigentlich. Und eines nachts lag ich im Bett und dachte mir: Jetzt lass ich das eigentlich einfach weg. Und seit dem leb ich vegan.

Und jetzt will ich einfach, dass es kein großes Ding ist. Vegan – ja und? Ich will, dass es selbstverständlich ist, dass es meinen Kollegen, meiner Familie, meinen Freunden einfach wurscht ist, was ich esse.

Aber so einfach ist es nicht. Für mich ist es fast jeden Tag noch ein Thema. Schließlich hab ich nun endlich die Augen auf gemacht und sehe, was überhaupt auf der Welt und mit unserer Natur passiert. Und ich könnte einfach nur kotzen.

Ich will kotzen und schreien und weinen und um mich schlagen. Ich möchte mich eigentlich(!) informieren, will wissen, was tatsächlich millionenfach mit den Tieren, den Wäldern, den Meeren, den Wiesen und Seen passiert – Aber ich kann es nicht ertragen! Ich sehe die ersten 20 Sekunden eines Berichts, lese den ersten Absatz eines Artikels und will den nächsten Menschen, der mir nahe kommt, beim Herzen packen und aus dem Fenster werfen.

Ich möchte niemanden belehren, niemanden überzeugen (Wirklich nicht! – Ich hätte das früher selber furchtbar gefunden, wenn mir einer so kommt). Aber ich muss irgendwie mit mir und dem abscheulichen Wissen klar kommen. Bisher habe ich noch keine Ahnung, wie ich das anstellen soll. Denn jetzt, wo meine Augen endlich offen sind, ist es als ob mir die Augenlider abgeschnitten wurden. Ich kann nicht mehr wegsehen. Und bekomme die Bilder nicht mehr aus dem Kopf.

Seelenstriptease

29/01/2012

Blogs über Blogs.

Ich hab schon vieles versucht, aber mir liegt das gesellschaftskritische Schreiben überhaupt nicht.

Irgendwas Intelligentes, was Witziges? Okay, doof bin ich nicht, und einen Sinn für Humor habe ich auch. Aber so etwas in Worte zu fassen, können andere einfach viel besser.

Trotzdem kann ich nicht davon lassen, etwas aufschreiben zu wollen. Und zwar nicht nur für mich, sondern auch so, dass zumindest die Möglichkeit besteht, dass andere Menschen es mitlesen. Und gegebenenfalls darauf reagieren.

Worüber will ich schreiben? Na über mich egozentrisches kleines Würmchen natürlich. Das ist das einzige Thema, bei dem ich mich wirklich auskenne. Wobei das Labyrinth in meinem Kopf alles andere als leicht zu durchqueren ist.

In mir geht es um Übelkeit, Wut, Trauer und überschwängliche Hochgefühle. Hinter jeder Windung steht ein anderes Gefühlsmonster, welches mich zum Handeln zwingt. Da ich mir aber nicht mehr jedes Ungetüm auf den Rücken schnallen will, versuche ich, es hier abzustellen, sobald ich es nicht mehr brauche.

Also dann…